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Cover: Bedrohungen für Affen

Das bedroht Affen – 7 Hauptfaktoren!

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Die Weltnaturschutzunion (International Union for Conservation of Nature, kurz IUCN) evaluiert in regelmäßigen Abständen für ihre „Rote Liste der bedrohten Arten“ die verfügbaren Daten möglichst vieler Tier- und Pflanzenarten – so auch für Primaten, umgangssprachlich oft Affen genannt. Von den 514 Primatenarten sind etwas über zwei Drittel begutachtet worden – mit erschreckenden Ergebnissen.

Es fehlen nicht nur Daten für ⅓ der Arten, sondern 62% der evaluierten Arten sind als bedroht eingestuft. Eine weitere Studie von Estrada et. al. aus dem Jahre 2017 geht davon aus, dass mindestens 75% aller Primatenarten einen sinkenden Bestand verzeichnen. Zwar ist in den letzten einhundert Jahren offiziell noch keine Primatenart ausgestorben, doch der Miss Waldron Stummelaffen (Piliocolobus waldronae) wurde seit 20 Jahren nicht mehr gesichtet und die Population der Hainan-Schopfgibbons (Nomascus hainanus) beläuft sich auf gerade einmal 30 Individuen.

Eine Art, die jedoch stetig in ihrem Bestand wächst, ist der Mensch und das hat Folgen für unsere engsten Verwandten. Welche Faktoren Primaten besonders beeinflussen, erfährst Du in diesem Artikel.

Ein Faktor, der viele Primatenpopulationen bedroht, ist die Zerstörung ihres natürlichen Lebensraums, für Agrarland zum Anbau von Nutzpflanzen oder zur Weide für die Viehzucht. Insbesondere der Anbau von Palmöl hat sich seit 1900 verdreifacht, sodass alleine 2017 18,7 Millionen Hektar Ölpalmen angebaut wurden und der natürliche Lebensraum in Zentralafrika, Südostasien und Südamerika zerstört wurde. 

Die durch die Digitalisierung gestiegene Nachfrage nach kritischen Rohstoffen wie Kupfer, Lithium und Kobalt bedroht die Primaten im ganzen afrikanischen Raum. Denn die massive Ausweitung des Bergbaus zerstört den Lebensraum vieler Arten. Hinzu kommt, dass im unmittelbaren Umfeld der Bergbaustätten Lichtverschmutzung und Lärm das Leben der Primaten massiv beeinträchtigen. In einer Pufferzone von bis zu 50 Kilometern leiden die Tiere unter indirekten Auswirkungen der Bergbauktivitäten wie Straßen und neuen Siedlungen. Nicht zuletzt hat der Anstieg des Abbaus zur Folge, dass die Nachfrage nach Primaten als Fleischquelle enorm zugenommen hat.

Täglich werden über 10.000 Primaten gegessen. Von Menschenaffen wie Gorillas bis hin zu Makaken, Lemuren oder auch Krallenaffen sind die meisten Arten betroffen. Besonders hoch ist der Druck auf die Primaten in Regionen in denen:

  • Menschen durch ihre Arbeitsbedingungen schnellen Zugang zu den Lebensräumen und wenige Alternativen haben (beispielsweise Zentralafrika)
  • Menschen in hoher Armut leben und daher wenige Alternativen haben (beispielsweise Madagaskar)
  • Primaten als Delikatesse angesehen und verkostet werden (beispielsweise Vietnam)

Der Konsum ist jedoch nicht nur moralisch fragwürdig, sondern birgt vor allem gesundheitliche Gefahren. Mehr dazu kannst Du hier nachlesen.

Das legale und illegale Holzfällen von Tropenwäldern im gesamten afrikanischen Raum sowie Madagaskar dezimiert den Lebensraum vieler Primatenarten. Oft wird sogar in geschützten Reservaten mit Sondergenehmigungen oder illegal abgeholzt, sodass selbst wichtige Schutzgebiete an der Elfenbeinküste, im Kongo, Südafrika oder Madagaskar betroffen sind.

Der illegale Handel mit Wildtieren ist nach dem Drogenhandel der zweitgrößte Schwarzmarkt. Besonders beliebt sind lebende Jungtiere für den Haustierhandel, sowie Primatenprodukte (Fleisch, Souvenirs, Medizin).  die insbesondere in Südafrika und Südostasien gewonnen und national oder international nach Russland, die arabischen Emirate oder die USA verkauft werden. Aber auch in Deutschland dürfte man gewisse Affen als Haustier halten – keine gute Idee und erschreckend, dass es noch möglich ist!

Doch auch im Jagdsport finden Primaten ihren Einzug und zwar als “Bait”, also Lockmittel für die Jagd auf große Carnivore, oder als Jagdtrophäe. Dabei können Lockmittel i.d.R. kostenfrei erlegt werden, während der reguläre Abschuss einer Meerkatze in Südafrika bei umgerechnet 70,00€ liegt.

Hast Du auch schonmal diese Videos von Babyaffen gesehen, die als Haustiere gehalten wurden? Oder Affen, die “gezankt” werden und sich darüber stark ärgern? 

Vielleicht fandest Du diese Videos witzig oder sogar lustig, denn meist werden die Situationen aus dem Kontext gerissen, doch Videos wie diese und vor allem die Aufmerksamkeit, die sie bekommen, sorgen für einen florierenden Schwarzmarkt, das Eindringen in die Lebensräume der Tiere und großes Tierleid. Wie schlimm die Situation ist, kannst Du hier nachlesen. Eines ist nur wichtig: Like, teile und kommentiere bitte niemals Inhalte bei denen Du nicht sicher bist, dass die Tiere in professionellen (!) Schutzstationen oder freilebend sind. 

Zoonotische Erkrankungen können sich nicht nur vom Tier auf den Mesnchen übertragen, sondern auch andersrum. Ebola, Gelbfiebder und Co bedrohen daher viele Primaten in Afrika und Südamerika. Denn durch die Agrarwirtschaft, den Abbau von Edelmetallen, die Jagd auf Primaten und die Fragmentierung der Lebensräume dringt der Mensch immer weiter in die Habitate der Tiere ein und bringt dabei ansteckende und tödliche Krankheiten mit. Alleine im jahr 2006 sind 5000 Gorilla an Ebola verstorben!  

Du siehst wir haben einiges vor uns und brauchen dabei Deine Hilfe! Du möchtest den Schutz von Primaten fördern und unterstützen. Bereits mit 5€ pro Monat kannst Du Primaten-Pionier werden und zum Schutz unserer engsten Verwandten beitragen: Jetzt Primaten Pionier werden!

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