Haustieraffen
Einen Affen als Haustier! Unser Charly, die Schimpansin Judy oder Pipi Langstrumpfs Affe Herr Nilsson. Sie alle haben unsere Kindheit geprägt und uns gezeigt “wie süß” Affen sind. Und Stars wie Justin Bieber oder Influencer*innen auf Social Media präsentieren sich immer wieder mit Affen als Haustieren. Doch ist das eigentlich eine gute Idee?
Alleine werden Tiere krank
Viele Primaten sind soziale Tiere und leben in großen Gruppen von mehr als 10 Tieren. Die Sozialstruktur begünstigt natürliches Verhalten. Im Umkehrschluss eignen sich Tiere, die ohne Artgenossen leben, häufig schädliche, repetitive Verhaltensweisen an.
Eine artgerechte Haltung ist nicht möglich
Herr Nilsson klettert am liebsten in 30 Metern Höhe und auch unser Charly würde sich eigentlich jede Nacht an einem anderen Ort ein Schlafnest bauen. Die natürlichen Lebensräume und Verhaltensweisen der Tiere sind in Gehegen nicht nachzubilden. Zoos, die mit Expert*innen versuchen artgerechte Gehege zu erstellen, lassen sich das gerne mehrere Millionen Euro kosten. Eine Investition, die für Privatpersonen undenkbar wäre. Wer allerdings keinen Dschungel kaufen kann, sollte eben keinen Affen halten!
Viele Haustier-Affen werden aggressiv
Wenn Tiere ihren natürlichen Verhaltensweisen nicht nachgehen können, werden nicht zuletzt die Männchen in der Pubertät häufig dominant und aggressiv. Das Verhalten führt dazu, dass sie im Haus gerne Dinge kaputtmachen, ihre Gehege beschädigen oder sogar ausbrechen.
Der Haustierhandel befeuert den illegalen Schwarzmarkt
Der Handel mit Primaten als Haustieren läuft zu einem großen Teil nach wie vor über Wildfänge. Dementsprechend leiden freilebende Populationen, denn Affenmütter werden geschossen, um deren Jungtiere verkaufen zu können. Studien zeigen allerdings, dass im Falle von geschmuggelten Schimpansen in der Regel 9 von 10 Affenbabys sterben, weil sie zu jung sind und den Transport nicht überleben.
Fazit
So süß die alten Kinderserien auch sein mögen, ist es keine gute Idee “einen Affen als Haustier” zu halten, da die gefangenen Tiere unter der Haltung leiden und freilebende Tiere unter Wilderern, die erwachsene Tiere schießen, um Jungtiere verkaufen zu können.
Übrigens ist gerade Südafrika ein Drehkreuz des illegalen Handels. Wenn Du uns helfen möchtest, das zu stoppen, werde doch mit 5€ pro Monat Primaten Pioniere und hilf uns Judy, Charly und Herr Nilsson zu schützen!
